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Neustart mit der/dem Ex - Chance oder zum Scheitern verurteilt?




Hört in den Podcast (hier geht es direkt zur Episode auf Spotify) rein, wenn ihr die ausführliche Variante hören möchtet – ansonsten findet ihr hier noch mal kurz & knapp die wichtigsten Fakten zusammengefasst!



Zuerst sollten diese 3 Fragen geklärt sein:


- Wollen es beide wirklich noch einmal versuchen oder rennt eine/r nur dem oder der anderen nach?

- Gibt es noch tiefe Verletzungen, die sich auf das aktuelle Vertrauensverhältnis auswirken? Wie stark beschäftigt es den „verletzten“ Partner noch? Gibt es Flashbacks, Gedankenspiralen, Konzentrationsprobleme & Co?

- 69% aller Konfliktthemen sind wiederkehrend und quasi „unauflösbar“ – daher weiß man thematisch oft, was einen erwartet beim Ex – könnte man damit leben oder ist bereit, neue Kompromisse zu schließen? – auch für „wiederkehrende“ Themen kann es einen akzeptablen Umgang geben, mit dem beide zufrieden sind!




Auf Instagram habe ich meine Community zu dem Thema „zurück zum Ex“ befragt – hier folgen die natürlich nur bedingt repräsentativen Umfrageergebnisse:


- 35% haben nochmal etwas mit d. Ex angefangen und weitere 25% wollten es, aber haben es nicht getan (also haben 60% mind. darüber „nachgedacht“)

- 60% würden d. Ex mindestens noch eine Chance geben

- Von den Teilnehmern: 20% sind mit Ex noch immer zusammen (13% sehr glücklich), aber bei 40% ging es dann irgendwann wieder auseinander

- Frage: Was hält dich noch so an d. Ex? -> 23% Intimität, Teamfähigkeit & Freundschaft jeweils 15%

- Frage: Zurück zum Ex? – ja: 77% -> u.a. ja, bei Bereitschaft für Kompromisse 38%, wenn beide sich lieben 31% - nur 23% sagen auf keinen Fall zurück z. Ex

- Frage: Worauf achten bei Neustart? -> 36% Bereitschaft für Kompromisse, 27% Offenheit und je 18% für Alltagstauglichkeit & „nur die Gefühle zählen“

- Frage: Hilfe holen beim Thema zurück zum Ex? -> 82% sagen ja! (36% aber erst, wenn sonst Trennung droht)

- 82% würden sich Hilfe in Form von Paarberatung holen

- 20% von euch haben schon Erfahrung mit Paarberatung gemacht und 70% noch nicht, wären aber offen dafür

- Warum bisher keine Paarberatung? – 30% würden es alleine austesten wollen & 20% trauen sich nicht, Partner*in zu fragen -> 0% hatten bisher keine Paarberatung, weil Partner*in nicht wollte!




Was kann Paarberatung tun gerade beim Thema „Neustart mit dem / der Ex“?


- Reality-Check für beide Ex-Partner: wie gut ist aktuell unsere „Grundsubstanz“ in Bezug auf eine dauerhaft glückliche Beziehung und wie bereit sind wir, etwas dafür zu tun?


- Gibt es noch alte Verletzungen, die das Vertrauen beschädigt haben und dringend vor dem neuen Beziehungsversuch angesehen und begleitet werden sollten, damit beide sich wirklich darauf einlassen können?

Mein Ansatz stimmt mit den Forschungsergebnissen des John Gottman Instituts überein: Dabei gibt es 3 Phasen nach Affären/einem anderen heftigen Vertrauensbruch, bis sich das Paar wieder wirklich aufeinander einlassen kann… Bei der ersten Phase werden offen (fast) alle Fragen beantworten, solange es der „verletzte“ Partner braucht und einen Schritt vorwärts gehen kann … -> gegen Ende der Fragen-Phase geht es oft darum: was braucht der „verletzte“ Part um sich wirklich wieder auf die Beziehung einzulassen? Z.B. einen „Vertrag“ zwischen den beiden? Einen gemeinsamen Brief an die Affäre? Zugang zu Textnachrichten mit der Affäre? – um das verlorengegangene Vertrauensverhältnis wieder aufzubauen, können das in Bezug auf die Affärenperson ganz legitime Forderungen sein für einen gewissen Zeitraum…

In der zweiten Phase geht es dann auch um die Fragen, wie es zu der Affäre „kommen konnte“ und wo vielleicht auch der „verletzende“ Part sich ggf. einsam oder ungesehen etc gefühlt hat innerhalb der Beziehung – aber das ist erst in Schritt 2 möglich und sinnvoll für das Paar.

In Phase 3 geht es dann um die konkrete Annäherung (emotional und körperlich)… und darum, neue gemeinsame Ziele und Werte aufzubauen etc


- Wir haben uns schon darauf eingelassen, es gibt keine noch aktuellen tiefen Vertrauensverletzungen, aber Streitigkeiten kochen teilweise sehr hoch

In diesem Fall können wir in der Paarberatung an dem wertschätzendem Umgang miteinander möglichst ohne Kritik / Verteidigung, Verachtung und ohne zu „mauern“ arbeiten.



- Als Einzelperson Unterstützung durch Paar- & Sexualberatung

Auch als Einzelperson darf man sich sehr gerne Unterstützung bei mir als Paarberaterin holen. Wir schauen gemeinsam Fragen an wie: Was ist mir eigentlich wirklich wichtig? Was will ich? Was nicht? Was kann ich auf meiner Seite für einen wertschätzenderen Umgang tun? – aber Achtung – falls Partner „dazugeholt“ werden soll, nicht zu lange warten, sonst fühlt es sich für den Partner ggf. nicht mehr „allparteilich“ an und es fällt ihm / ihr schwer sich darauf einzulassen…



- Angst, den Partner um eine Paarberatung zu bitten?

Mir ist es ganz wichtig, dass beide sich mit der Wahl für eine*n Paarberater*in wohlfühlen (und sich beide gesehen, wertgeschätzt und verstanden fühlen) – aber abgesehen davon (& wenn es finanziell möglich ist) – warum sollte der / die Partner*in sich verweigern? Und nicht öffnen wollen? Sich dadurch die Chance auf eine gemeinsame oder generell glückliche Zukunft verspielen?

Es ist eine Chance. Für beide. Und für jeden Ausgang!



Um mich und meinen Ansatz kennenzulernen gibt es diverse kostenlose Möglichkeiten. Zum Beispiel die offene Sprechstunde (virtuell per Video) oder sich ganz anonym erstmal zu einem bestimmten Thema eine Podcastfolge zu wünschen.

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